Warum agile Softwareentwicklung Erfolg verspricht

Warum agile Softwareentwicklung Erfolg verspricht

Agilität ist eine moderne Art der Arbeitsorganisation – mit dem Ziel, flexibler und schneller auf Veränderungen und technologische Fortschritte zu reagieren. Studien zeigen zudem, dass in einem agilen Arbeitsumfeld Motivation, Engagement sowie Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter stark steigen. Und Führungskräfte profitieren von der Arbeitsentlastung, da sie durch agile Prinzipien Verantwortung abgeben. Doch die Mehrheit der deutschen Unternehmen ist weiterhin traditionell aufgestellt und hierarchisch strukturiert. Dabei hat sich Agilität bei der Entwicklung von Software längst durchgesetzt und als Erfolgsfaktor bewiesen. Warum das so ist, zeigt dieser Beitrag.

Was bedeutet eigentlich agil?

Mit agil ist das Gegenteil von unbeweglich, schwerfällig, träge gemeint. In Bezug auf die Arbeit im Team heißt das, mit agilen Methoden versuchen, schwerfällige Prozesse aufzubrechen und offen für Veränderungen zu sein. Abläufe sollen leichtfüßig, Bürokratie auf ein sinnvolles Maß beschränkt werden. Teams und Mitarbeiter übernehmen die Verantwortung für ihre Tätigkeit und entscheiden selbst über die Vorgehensweise. Statt bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Dokumentationen und Planungen werden Visionen und Leitlinien genutzt. An ihnen lässt sich einerseits der Fortschritt eines Projekts und das Erreichen eines Ziels messen. Zugleich dienen sie als Knotenpunkte, an denen immer wieder entschieden wird, ob es bei der eingeschlagenen Richtung bleibt. So lässt sich dynamisch auf Änderungen und Unerwartetes reagieren.

 

Klassische Softwareentwicklung – schleppend und unflexibel

Bei der Softwareentwicklung nach klassischen Methoden stehen viele Konzepte, Reviews und Diskussionen an, bevor überhaupt die erste Zeile Code verfasst wird. Der Kunde muss vor Projektbeginn sämtliche Anforderungen an die neue Software kennen und detailliert notieren. Das ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich. Denn viele erforderliche Funktionalitäten ergeben sich erst während der Realisierungsphase. Neue Anforderungen später zu integrieren, ist dann ein großer Aufwand und mit zeit- und kostenintensiven Nachverhandlungen verbunden. Erst nach einer langen Entwicklungsphase wird getestet, ob die Software auch in der Praxis taugt. Für Korrekturen ist es dann aber eigentlich schon zu spät.

Agile Softwareentwicklung basiert auf laufender Verbesserung

Deshalb gehört der frühe und regelmäßige Systemeinsatz zu den wichtigsten Leitlinien der agilen Softwareentwicklung. Hier wird die neue Software nicht im Voraus mit allen Details geplant und anschließend in einem langwierigen Prozess am Stück entwickelt. Der Kunde formuliert vorab nur die wichtigsten Basisfunktionalitäten. Daraus werden Einzelziele mit den jeweiligen Anforderungen abgeleitet und mit einer Priorität versehen, in der sie realisiert werden sollen. Die Entwicklung der Software erfolgt in Inkrementen (Teilergebnissen), wodurch die Entwickler zu einem frühen Zeitpunkt starten und nach regelmäßigen Zyklen (Iterationen) ein fertiges Stück Software vorweisen können. Die einzelnen Teilentwicklungen werden dem Kunden präsentiert und nach seinem Feedback in iterativen Prozessen optimiert, bis ein zufriedenstellendes Endergebnis vorliegt. So lassen sich Anpassungen – etwa durch geänderte Prioritäten, Rahmenbedingungen oder Wettbewerbssituationen – flexibel und schnell umsetzen. Die weiteren Anforderungen werden dann Release für Release integriert.

Kommunikation ohne Umwege

Eine wichtige Fähigkeit von Mitarbeitern in agilen Projekten ist es, gut zuhören und verständlich kommunizieren zu können. Denn die Kommunikation unter allen Projektbeteiligten hat entscheidenden Einfluss auf den Erfolg des Entwicklungsprozesses. In der agilen Softwareentwicklung wird eng mit dem Auftraggeber interagiert, es wird laufend Feedback eingeholt, sich ausgetauscht. Oftmals sitzen Entwicklungsteams direkt beim Kunden vor Ort. Moderne Cloud-Anwendungen unterstützen Remote-Arbeit und lassen agile Teams ortsunabhängig arbeiten. So können jederzeit Missverständnisse und Details Face-to-Face geklärt werden können, was viel Zeit spart und in der Regel zu einer schnelleren Fertigstellung der Software beiträgt.

7 Vorteile agiler Softwareentwicklung

Gegenüber traditioneller Softwareentwicklung bietet die agile Vorgehensweise mehrere Vorteile:

1. Hohe Transparenz

Die Entwicklung in kurzen Zyklen sowie regelmäßige Meetings machen den Projektfortschritt – sowohl für den Kunden als auch die Leitung des Entwicklungsteams – transparent und ermöglichen eine fortlaufende Kontrolle.

2. Mehr Flexibilität

Die inkrementelle Entwicklung ermöglicht eine dynamische Reaktion auf Änderungen. Prioritäten lassen sich ändern, neue Anforderungen und Funktionalitäten hinzufügen.

3. Schnellere Ergebnisse

Teilergebnisse können dem Auftraggeber früher präsentiert und auf Praxistauglichkeit getestet werden.

4. Früher Systemeinsatz

In der Regel ist die Software schneller einsatzbereit, als es bei der klassischen Softwareentwicklung der Fall ist, was einen deutlichen Wettbewerbsvorteil erzielen kann.

5. Hohe Kundenzufriedenheit

Da der Auftraggeber während des gesamten Prozesses in die Entwicklung und Tests mit einbezogen wird, ist er bereits mit der Software vertraut und erhält eine Lösung, die genau seinen individuellen Anforderungen entspricht.

6. Kurzfristige Problemidentifikation

Die immer wiederkehrenden Phasen von Konzeption, Planung, Entwicklung, Test und Auslieferung machen Fehler früher sichtbar.

7. Höhere Rentabilität

Teillösungen der Software können bereits live gehen, während sich weitere Features noch in der Entwicklung befinden. Das kann eine höhere Rentabilität sowie Wettbewerbsvorteile sichern.

Fazit

Die agile Softwareentwicklung soll dafür sorgen, dass Entwicklungsprojekte effizienter und unbürokratisch ablaufen. Dazu wird ein Großprojekt in mehrere kleine aufgeteilt, die in einem zyklischen Prozess umgesetzt werden. So können Fehler frühzeitig aufgedeckt und Abläufe effizienter gestaltet werden. Neben der Zeitersparnis lässt sich so auch eine bessere Qualität erzielen.