Effiziente Produktionsprozesse dank digitaler Vernetzung

Effiziente Produktionsprozesse dank digitaler Vernetzung

 

In der Fertigungsindustrie geht es nicht nur darum, das beste Produkt anzubieten, sondern dieses auch möglichst effizient herzustellen. Die Digitalisierung der Wertschöpfungskette bietet dazu reichlich Möglichkeiten, denn vernetzte Produktionsprozesse verkürzen Durchlaufzeiten, reduzieren die Fehlerquote und verringern den Bedarf an Material und Ressourcen. In Summe ergeben sich daraus handfeste Vorteile. 

 

Vernetzte Prozesse als Basis für Industrie 4.0 

 

Bereits in den Nachkriegsjahren entstanden in Japan effizienzorientierte Fertigungsverfahren. Sie bildeten die Grundlagen für Produktionskonzepte, welche heute noch zur Anwendung kommen. Dazu zählen zum Beispiel Just-in-Time, Kanban oder Kaizen. Schon früh erkannte man die Wichtigkeit vernetzter, transparenter und aufeinander abgestimmter Prozesse für das Erreichen von Effizienz und Qualität in der Produktion. In Zusammenhang mit der vierten industriellen Revolution findet aktuell eine Erweiterung untereinander verbundener Systeme auf ganze Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle statt. Digital vernetzte Prozesse bilden auch hier die unverzichtbare Grundlage. 

 

Schaffung transparenter Planungsgrundlagen 

 

Für die Vermeidung von zu hohen oder zu tiefen Lagerbeständen benötigen Produktionsunternehmen aktuelle, transparente und umfassende Planungsgrundlagen. Dabei müssen sämtliche Einflussfaktoren berücksichtigt werden, wie vorhandene Vorräte, Angebot und Nachfrage, Auftragslage, Verfügbarkeit von Ressourcen und Material, Wiederbeschaffungs- und Herstellzeiten. Nur wenn alle relevanten Informationen in eine integrierte Gesamtbeurteilung einfließen, entsteht größtmögliche Planungssicherheit. Diese wiederum ist nötig, um Personal, Maschinen, Transportmittel und Lagerkapazitäten effizient, sprich gewinnbringend einzusetzen.  

 

Verkürzung von Durchlauf- und Lieferzeiten 

 

Ähnlich wie bei einer Symphonie werden bei vernetzten Produktionsprozessen die einzelnen Einsätze zur rechten Zeit und im vorgesehenen Umfang geleistet. Das virtuose Zusammenspiel funktioniert nur, wenn die „Musiknoten“ allen Beteiligten bekannt sind. Fehlen an einem Arbeitsplatz die Teile für die Weiterverarbeitung, kommt die gesamte Supply-Chain ins Stocken. Maschinen stehen still, weil zu wenig Personal verfügbar ist oder dieses bereits anderweitig beschäftigt ist. Umgekehrt lassen sich vernetzte Abläufe perfekt aufeinander abstimmen. Das verkürzt die Durchlaufzeiten und führt dazu, dass Kunden schneller beliefert werden können. 

 

Optimierung vor- und nachgelagerter Prozesse 

 

Nicht nur innerhalb der eigentlichen Fertigung bieten vernetzte Abläufe enorme Vorteile. Auch die vor- und nachgelagerten Prozesse profitieren von einem durchgängigen Daten- und Wertefluss. Voraussetzung dafür ist ein ERP-System, welches alle Bereiche zentral und integriert mit aktuellen Informationen bedient. Der Verkaufsaußendienst kann seinen Kunden bereits in der Angebotserstellung verbindliche Liefertermine bekannt geben. Die Disposition in der Warenbeschaffung lässt sich dank des größeren Planungshorizontes optimieren. Tauchen in der Produktion Probleme auf, können die Kunden rechtzeitig über Verzögerungen informiert werden. 

 

Vorteile für die innerbetriebliche Logistik 

 

Das Verschieben von Material ist in der Produktion unumgänglich, sollte aber auf ein Minimum reduziert werden. Jeder Transport – sei es von der Warenanlieferung bis zur Einlagerung von Fertigprodukten – kostet Zeit und Geld. Es ist Aufwand pur, denn eine Wertschöpfung ist damit nicht verbunden. Dank der Vernetzung von Prozessen können innerbetriebliche Materialbewegungen reduziert und optimiert werden. Dadurch werden z.B. Leerfahrten von Staplern, unnötige Wege von Personal oder das unkoordinierte Zwischenlagern von Halbfabrikaten vermieden. Die innerbetriebliche Logistik gewinnt an Effizienz, was wiederum Ressourcen in der Produktion freisetzt. 

 

Erkennen und Eliminieren von Fehlern 

 

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wo produziert wird, können Fehler entstehen. Bei vernetzten Prozessen ist das Erkennen von Fehlerquellen besonders wichtig, aber auch sehr einfach. Da die Abfolge der Tätigkeiten bekannt ist, können Fehler jederzeit zurückverfolgt und beseitigt werden – eine wichtige Grundlage für die ständige Verbesserung der Produktionsprozesse und die Steigerung der Qualität. Gleichzeitig können dadurch mühsame Nacharbeiten oder ärgerliche Retouren bzw. Rückrufaktionen vermieden werden. Beides bindet Ressourcen und verursacht Mehrkosten, welche die Marge schmälert. 

 

Online-Anbindung von Kunden und Lieferanten 

 

Die Vernetzung von Produktionsprozessen endet längst nicht mehr an den Unternehmensmauern. E-Commerce in der Fertigung ist Realität und bietet Vorteile in zweierlei Hinsicht: Zum einen erhalten auch externe Prozessbeteiligte (Kunden, Lieferanten, Transportunternehmen) Einblick in die aktuelle Fertigungssituation und können ihre eigenen Prozesse entsprechend schnell abstimmen. Zum anderen lassen sich damit Teilaufgaben delegieren, was Herstellprozesse vereinfacht und verbilligt. Eine Win-Win-Situation für alle dank vernetzter Produktionsprozesse.