Mobile Commerce könnte auch Ihr Geschäftsmodell verändern
Preise vergleichen, Produktinformationen abrufen oder Einkäufe tätigen – Smartphones, Tablets und Wearables prägen zunehmend unser Einkaufsverhalten. Mobile Geräte bieten nicht nur Zugang zur Online-Shoppingwelt, sondern viele weitere Funktionen. Um Schritt halten zu können, sind neue Strategien und Angebote gefragt. Kurz, der digitale Wandel im Handel geht mit dem Thema „Mobile Commerce“ in eine neue Runde. Erfahren Sie, wie Sie sich darauf vorbereiten können.
Smart und mobil: Innovation trifft Lifestyle
Ausschlaggebend für die zunehmende Beliebtheit von Mobile-Commerce-Angeboten ist einerseits der Fortschritt bei mobilen Bezahlsystemen, andererseits die steigende Bedeutung eines personifizierten Marketings. Weitere Zutaten sind die Verbreitung von mobilen Geräten sowie Verfügbarkeit von günstigen, leistungsfähigen Datenverbindungen. Daraus ergibt sich eine spannende Mischung aus technologischer Innovation und digitalem Lifestyle. Mobile Geräte spielen dabei eine zentrale, weil aktive Rolle. Kaufanreize werden teilweise über die eingebauten Sensoren oder installierte Apps vermittelt. Künstliche Intelligenz und Augmented Reality erweitern den Betrachtungs- und Wissenshorizont der Benutzer und können – abgestimmt auf das Anwenderverhalten – gezielte Einkaufsvorschläge generieren. Das mobile, smarte Gerät, welches Sie in den Händen halten oder ums Handgelenk tragen, weiß mehr über Ihre Wünsche und Gewohnheiten als Sie vermuten.
Aufbruch in neue Shopping-Dimensionen
Bereits heute zücken viele Konsumentinnen und Konsumenten ihr Smartphone beim Einkaufen – als digitale Einkaufsliste, zum Vergleichen von Preisen bei Konkurrenzanbietern oder um Rabatte und Gutscheine zu aktivieren. Der persönliche, digitale Shoppingassistent ist jederzeit verfügbar und ein treuer, wertvoller Begleiter. Er ist aber auch ein Türöffner für neue Shopping-Dimensionen. Bereits heute gibt es zum Beispiel E-Commerce-Anbieter wie Wish, welche ihre Produkte nur noch über eine eigene App anbieten. Andere Anbieter wie Starbucks bieten eine Kundenkarte in App-Format an. Guthaben können vorgängig geladen und beim Einkauf mit der App genutzt werden. Weitere Beispiele nutzen die Scanner-Funktion des Smartphones, um zusätzliche Produktinformationen anzuzeigen oder verwenden mobile Geräte als zusätzlichen Verkaufskanal. Derzeit befindet sich der Wearable-Markt in Aufbruchstimmung, denn vieles, was das Smartphone kann (und noch mehr) können smarte Uhren und Sportbänder auch. Einkaufen über die Smartwatch könnte in naher Zukunft selbstverständlich sein.
Kunden bestimmen die Customer Journey
Mobile Geräte sind handlich, persönlich und multifunktional. Sie sind die perfekten Begleiter, wenn es darum geht, im Shopping-Dschungel die besten Angebote zu finden. Bereits bei der Suche nach den passenden Produkten und Dienstleistungen sind sie unverzichtbar. Wer dann im Geschäft steht und mehr Informationen über ein bestimmtes Müesli will, zückt einfach sein Smartphone. Gleiches gilt für den Preisvergleich und die Abfrage der Verfügbarkeit bis das Produkt schlussendlich im Warenkorb landet. Und dieser muss nicht zwingend physisch sein. Kunden werden mit Mobile Commerce ein gutes Stück autonomer und unberechenbarer. Sie bestimmen die Customer Journey weitgehend selbst. Oder meinen es zumindest. Denn diese Selbständigkeit kann auch eine Schein-Autonomie sein. Dann, wenn Anbieter der digitalen Entwicklung im E-Commerce nicht tatenlos zusehen, sondern die Möglichkeiten strategisch nutzen.
Strategische Ansätze für Mobile Commerce
Bei Mobile Commerce geht es nicht nur um die Möglichkeit, unterwegs einzukaufen. Die mobilen Eigenschaften der Geräte werden gezielt genutzt, um Daten zu generieren (z.B. mittels Sensoren oder per Eingabe). Gleichzeitig können speziell dafür programmierte Apps diese Informationen mit entsprechenden Marketingmaßnahmen abgleichen. Damit ist beispielsweise ein personalisiertes 1:1-Marketing möglich. Eine Kundin oder ein Kunde wird als individuelle Person angesprochen mit passenden Angeboten, welche sich exakt an den persönlichen Lebensstil richtet. Dabei werden mobile Geräte nicht nur für die Datenübermittlung genutzt, sondern auch, um Benutzern zusätzliche Shopping-Funktionen anzubieten. Das Smartphone wird zur Kundenkarte, zum Ticket, zur Brieftasche, zur Tauschbörse oder auch zum Bankschalter. Mobile Commerce ist einfach und persönlich. Handelsunternehmen brauchen neue mobile Konzepte für den Online-Verkauf, für Angebote und Informationen in stationären Geschäften, als Erweiterung bestehender Shopping-Services oder als eigenständiger Vertriebskanal. Mobile Commerce ist eine logische Folge der digitalen Mobilität mit nachhaltigen Auswirkungen auf den Handel. Es lohnt sich, bereits heute das eigene Geschäftsmodell diesbezüglich auf den Prüfstand zu stellen.