Diese ERP-Trends dürfen Sie nicht verpassen
Jeder Jahreswechsel bringt neue Trends mit sich. Welche ERP-Themen 2022 für kleine und mittelständische Unternehmen eine Rolle spielen, zeigen verschiedene Studien und Umfragen. Die wichtigsten haben wir für Sie in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.
#1 Durchgängige Integration
Bei der Digitalisierung einzelner Geschäftsbereiche erzielten KMU in den vergangenen Monaten gute Fortschritte, wie zum Beispiel bei der elektronischen Rechnungsstellung. Doch wenn es um die nahtlose Vernetzung aller Unternehmensbereiche geht, offenbaren sich noch erhebliche Defizite. Hier gilt es, die Lücken aufzuspüren, zu beheben und so sämtliche Unternehmensprozesse durchgängig miteinander zu verknüpfen. Nahtlose End-to-End-Prozesse, wie sie integrierte, modulare ERP-Systeme ermöglichen, zahlen sich gleich mehrfach aus: Sie versprechen mehr Effektivität und Effizienz im gesamten Unternehmen, die Automatisierung repetitiver Arbeitsabläufe, Kostensenkungen sowie schnellere Reaktionsfähigkeit. Darüber hinaus garantiert die Verlagerung in die Cloud eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit, da sie eine nahezu unbegrenzte Skalierung sowie globale Verfügbarkeit bietet. Laut Digitalverband Bitkom fällt es digitalisierten Unternehmen zudem in Krisenzeiten leichter, ihre Aktivitäten fortzusetzen.
#2 Process Mining – Verbesserungspotenzialen auf der Spur
Auch bereits digitalisierte Prozesse erfordern regelmäßige Nachjustierungen. Zu ermitteln, wo sich Verbesserungspotenzial verbirgt, ist Aufgabe des Process Mining. Liegen vollständig durchgängige Daten vor – etwa von der Angebotserstellung über den Versand bis hin zur Verbuchung der Rechnung –, lässt sich beispielsweise leicht feststellen, warum es zu Lieferverzögerungen kommt. Eine laufende Überwachung, Steuerung und Modellierung von Prozessen ist erforderlich, um kontinuierliche Optimierungen durchzuführen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
#3 Automatisierte Datenerfassung
Nachholbedarf gibt es in vielen KMU auch noch in Sachen Datenqualität. Wer seine Daten nicht professionell pflegt, bekommt es schnell mit fehlerhaften Datensätzen, Dubletten oder „Karteileichen“ zu tun, um nur einige typische Beispiele zu nennen. Dabei können Fehler fatale Folgen mit sich bringen: hohe Kosten, Lieferverzug, verärgerte Kunden, womöglich die Notwendigkeit einer Neuproduktion … Angesichts stetig wachsender Datenmengen führt kein Weg mehr vorbei an automatisierten Workflows und Stammdaten, die abteilungsübergreifend an zentraler Stelle gepflegt werden. Um Fehlerpotenziale deutlich zu verringern, sollten Daten wann immer möglich automatisch ins System einfließen. Wie die jüngste IDC-Studie zeigt, gewinnen cloudbasierte Speicherlösungen weiter stark an Bedeutung, um den effizienten Zugriff auf Daten zu gewährleisten.
#4 Digitalisierung der Supply Chain
Rohstoffmangel, Lieferengpässe, steigende Preise – derzeit verursachen viele Faktoren Unterbrechungen in Lieferketten. Um schneller auf Disruptionen reagieren zu können, brauchen Unternehmen, insbesondere Fertigungsbetriebe, ein effizientes Einkaufs- und Lieferantenmanagement, wie es ein durchgängiges ERP-System aus der Cloud unterstützt. Eine Studie des Beratungshauses PWC zeigt, dass sich Investitionen in die Digitalisierung der Supply Chain auszahlen, unter anderem weil sich die Lieferfähigkeit erheblich verbessert, Kosten senken und letztlich Umsatzwachstum die Folge ist.
#5 Sensibilisierung für Cybersicherheit
Hackerangriffe nehmen kontinuierlich zu, und immer mehr Unternehmen werden Opfer von Cyberattacken. Dabei geht es Kriminellen unter anderem um sensible Unternehmens- und Kundendaten, Geschäftsgeheimnisse oder die Erpressung von Lösegeldern. Anders als bei On-Premise-Anwendungen, wo die Verantwortung für Datenschutz und -sicherheit allein beim KMU liegt, bieten moderne ERP-Lösungen aus der Cloud schon heute maximalen Schutz. Die Provider nutzen hocheffiziente Abwehrsysteme und beschäftigen rund um die Uhr ausgebildete Security-Experten, deren einzige Aufgabe es ist, das zuverlässigste und sicherste System zu bieten. Doch trotz aller Sicherheit, die das ERP bietet, müssen Unternehmen ihre Belegschaft für Gefahren sensibilisieren, die von Phishing, Ransomware und Co. ausgehen. Laut aktueller EY Datenklaustudie hatten 44% der befragten Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren konkrete Hinweise auf Angriffe. Um eine sichere Cyberkultur und eine bessere digitale Hygiene zu etablieren, sind regelmäßige, praxisorientierte Mitarbeiterschulungen unverzichtbar.
#6 Auf mehr Nachhaltigkeit setzen
Laut einer Forsa-Umfrage ist nachhaltiges Handeln für 70% der Mittelständler notwendig, um zukunfts- sowie wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings hat bislang nur ein Drittel der befragten Unternehmen eine konkrete Strategie für die Umsetzung. Auch an dieser Stelle übernimmt das ERP-System eine Schlüsselrolle. Für das nachhaltige Management von Ressourcen und CO2 liefert es alle erforderlichen Informationen, um Energiebedarf, Produktionsabfälle, Geschäftsreisen sowie den Verbrauch von Betriebsmitteln, Papier, Verpackungs- und Fertigungsmaterialien auf ein erforderliches Maß zu reduzieren. Die optimierte Materialwirtschaft und Absatzplanung helfen zudem, Überproduktionen und Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden.
#7 Fokus auf die Usability
Bei der Wahl eines neuen ERP-Systems ist die ERP-Benutzerfreundlichkeit mit entscheidend. Denn nur wenn die Mitarbeiter mit der Anwendung gut zurechtkommen, können sie damit effektiv und zielorientiert arbeiten. Künftig dürfte vermehrt auch Künstliche Intelligenz bei der Usability eine Rolle spielen. Schon heute wünschen sich ERP-Anwender die Eingabe per Spracherkennung, so das Ergebnis einer Umfrage des Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS.