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[INFOGRAFIK] Die Entwicklung von Cloud ERP – Nutzung & Fakten

[INFOGRAFIK] Die Entwicklung von Cloud ERP – Nutzung & Fakten

Obwohl Cloud-Computing ein aktuelles Trendthema ist und Software-as-a-Service als Bereitstellungsart starke Wachstumsraten aufweist, ist die zugrunde liegende Idee nicht neu. Bereits vor mehr als 65 Jahren wurden die theoretischen Voraussetzungen für eine zentrale Stelle, die nach Bedarf Ressourcen bereitstellt, geschaffen. Doch bis aus einer einfachen Idee moderne, cloudbasierte Anwendungen entstehen konnten, durchlief die Technik eine Vielzahl an Meilensteinen und Weiterentwicklungen. In dieser Infografik beleuchten wir den langen Weg von der ursprünglichen Idee bis zum Durchbruch von Cloud ERP und zeigen einen detaillierten Überblick über den aktuellen Verbreitungsgrad.

Die Geschichte von Cloud ERP – Am Anfang stand eine Idee…

Hinter dem Gedanken der Cloud steht eines der ältesten Sinnbilder der IT und zwar ein zentrales Netzwerk von Rechnern, die zusammen Berechnungen viel schneller absolvieren als ein einzelner Rechner. Bereits in den 1950er Jahren schuf der kanadische Wissenschaftler Herb Grosch, der noch heute für die nach ihm benannte Gesetzmäßigkeit zur Effizienz von Berechnungen bekannt ist, die theoretischen Grundlagen für Cloud-Computing.

Bereits ein Jahrzehnt später war die Entwicklung soweit fortgeschritten, dass über Telefonanschlüsse die Rechenleistung räumlich entfernter Großrechner bezogen werden konnte. Die Idee von Rechenzentren als öffentliche Versorgungseinrichtung war geboren. Mit Ausbau der Glasfaser-Technologie in den 1970er Jahren wurde nun auch die infrastrukturelle Grundlage als Wegbereiter der Cloud gelegt: steigende Datenraten und längere sowie effizientere Übertragungsstrecken waren das Ergebnis.

Vom Application Service Providing zu Software-as-a-Service

In den 1980er Jahren entstand mit dem Application Service Providing der Vorläufer zum heutigen Bereitstellungsmodell Software-as-a-Service. ASP konnte sich jedoch nicht besonders gut durchsetzen, insbesondere Sicherheitsbedenken und fehlende Mandantenfähigkeit gelten hier als Hemmnisse beim Produktiveinsatz. Das Problem der fehlenden Multi-Tenant-Software-Architektur wurde jedoch ein Jahrzehnt später behoben, so war es ab den 1990er Jahren auch möglich mit einer einzigen Software-Instanz mehrere Mandanten zu bedienen. Auch die Unterteilung in Clients und Server wurde in diesem Jahrzehnt etabliert, sodass es erstmals möglich wurde von unterschiedlichen Unternehmensstandorten aus auf ein zentrales ERP zuzugreifen.

Nun schritt die weitere Entwicklung rasant voran. Bereits ab den 2000er Jahren existiert webbasierte Business Software, die es ermöglicht von jedem Computer mit Internetzugang auf ein ERP-System zuzugreifen. Wenige Jahre später beginnt sich dann die Cloud-Technologie zu etablieren und entwickelt sich von der einfachen Datenablage hin zu immer komplexeren Anwendungen. So ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile auch komplexe Unternehmenssoftware ohne Leistungs- oder Funktionseinbußen aus der Cloud beziehbar ist und höchste Standards erfüllt. Die ursprüngliche Idee des Netzwerks einzelner Rechner, auf denen zentral als öffentliche Versorgungseinrichtung auch komplexe Applikationen betrieben werden können, ist Realität und sogar Alltag geworden.

Warum sollte Cloud ERP eingesetzt werden?

Wie die geschichtliche Entwicklung von ERP aus der Cloud bereits zeigte, gibt es viele Vorteile, die für den Einsatz im Unternehmen sprechen. Die noch zu ASP-Zeiten definierten Hemmnisse gehören schon lange der Vergangenheit an, Cloud ERP ist mittlerweile erwachsen und die zukunftssichere Technologie. 

Geringer Kostenaufwand

Durch das Bereitstellungsmodell Software-as-a-Service sinkt der Kostenaufwand, da die Software nunmehr als Dienstleistung über das Internet im flexiblen Abo-Modell bezogen wird. Investitionen in eine eigene IT-Infrastruktur und Lizenzen entfallen, stattdessen zahlen Sie monatlich nur noch das, was Sie auch tatsächlich nutzen. Die Preiskalkulation ist dabei transparent und monatlich klar budgetierbar. 

Kein Wartungsaufwand für die Unternehmens-IT mehr

Beim Bezug einer ERP-Software als Dienstleistung entfällt der Wartungsaufwand innerhalb des Unternehmens. Auch die zentrale Pflege, die Weiterentwicklung und die Bereitstellung liegt alleine beim ERP-Anbieter, der für diese verantwortlich ist.

Gesteigerte Transparenz und bessere Auswertungen

Nicht nur die Nachvollziehbarkeit von Kosten steigt, auch die Datentransparenz ist dank detaillierter Berechtigungen stets gegeben. Damit einhergehend kann das Management nun noch besser auf Daten und Analysen zugreifen, anschauliche Dashboards und Reports stehen jederzeit allen berechtigten Personen zur Verfügung.

Höhere Flexibilität und mobile Business

Aufgrund des modularen Aufbaus von Cloud ERP kann dieses den ständig wechselnden Unternehmensanforderungen leicht angepasst werden, da Module problemlos hinzugebucht oder gestrichen werden können. Auch neue User lassen sich leicht anlegen, wodurch das cloudbasierte ERP zusammen mit dem Unternehmen skalierbar ist. Der Zugriff auf die ERP-Software und alle Daten erfolgt webbasiert über den Internet-Browser oder via APPs für die unterschiedlichen Endgeräte, so ist ein Zugriff von jedem Ort, zu jeder Zeit und von jedem Endgerät aus möglich.

Die Verbreitung von Cloud ERP

Insbesondere KMU profitieren von cloudbasierten ERP-Lösungen, da diese in der Regel branchenübergreifend eingesetzt werden können. Trotzdem sollte der Cloud ERP-Anbieter sorgfältig ausgewählt werden, denn nur so wird sichergestellt, dass die ERP-Software anschließend auch exakt auf die individuellen Anforderungen maßgeschneidert werden kann. Diese Anforderungen hängen oftmals von der jeweiligen Branche und der Unternehmensgröße ab, trotzdem erfreut sich Cloud ERP bereits einer Verbreitung von 54% in der Industrie, 41% im Handel und 25% im Dienstleistungsgewerbe.

Über alle Branchen innerhalb der EU hinweg, ist der Anteil an Unternehmen, die ERP-Anwendungen aus der Cloud einsetzen, von 2010 bis 2014 um 10% auf mittlerweile 31% angestiegen. Die Akzeptanz von Cloud-Computing ist entsprechend vergleichbar steigend und wurde im Jahre 2014 bereits mit 44% gemessen. Immerhin 40% der Unternehmen sind im selben Jahr bereits als aufgeschlossen und interessiert gegenüber Cloud ERP zitiert worden.

Die Wachstumsraten von ERP aus der Cloud zwischen 2011 und 2016 sind daher wenig verwunderlich stark steigend – und das global. Insbesondere in Lateinamerika mit 66,5%, aber auch in Zentral- & Osteuropa mit 48,6%, im Mittleren Osten & Afrika mit 43,6% und in Asien mit 41,7% sind diese Wachstumsraten astronomisch hoch. Die USA, Kanada, Westeuropa und Japan liefern mit Wachstumsraten zwischen 18,5% und 35,8% aber auch einen genügend großen Nährboden für weitere Cloud-Anwendungen.

Cloud-Computing ist damit in der Business Software Welt ein immer relevanterer Faktor, der Marktanteil für Cloud ERP in den USA liegt im Jahre 2016 beispielsweise bereits bei 44%, aber auch in Europa setzt jedes vierte Unternehmen auf eine cloudbasierte Lösung. 

Was versprechen sich die Unternehmen von Cloud ERP?

Da immer mehr Unternehmen weltweit auf eine ERP-Software aus der Cloud setzen, liegt es nahe zu analysieren, was sich die Betriebe von dem Einsatz versprechen. Hier ist in erster Linie der bessere mobile und ortsunabhängige Zugriff auf IT-Ressourcen zu nennen, dicht gefolgt von einer erhöhten organisatorischen Flexibilität und einem verringerten IT-Administrationsaufwand. Über 70% der Unternehmen versprechen sich auch eine Steigerung der Datensicherheit, was eindrucksvoll zeigt, dass die damaligen Hemmnisse von ASP wirklich längst der Vergangenheit angehören. Immerhin 66% der Befragten erhoffen sich eine bessere Verfügbarkeit und Performance von IT-Leistungen.