ERP aus der Cloud in KMU noch nicht Standard
Die Digitalisierung gewinnt in KMUs an Fahrt, da fast drei Viertel eine ERP-Lösung oder eine andere betriebswirtschaftliche Software nutzen. Jedoch sind Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitenden überraschend zögerlich beim Umstieg in die Cloud, wie Forterro in seiner ersten „ERP Barometer 2024“-Studie herausfand. „Mehr als die Hälfte der KMU in Deutschland vertraut immer noch einer On-Premises-Lösung. Vor allem, wer sensible Daten verarbeitet, bevorzugt die Kontrolle über Systeme und Daten“, weiß Marcus Pannier, President Central Europe bei Forterro.
Große Unternehmen nutzen seit langem ERP-Lösungen als Standard. KMU haben jedoch lange gezögert, da ihnen betriebswirtschaftliche Planungssoftware als komplex, teuer und schwierig zu betreuen erschien, wofür eine umfangreiche IT-Mannschaft erforderlich wäre. Inzwischen erobern skalierbare ERP-Systeme Schritt für Schritt die KMU.
Es zeigt sich: 74 Prozent der befragten Unternehmen setzen aktuell eine ERP-Lösung beziehungsweise eine betriebswirtschaftliche Software ein. Der Rest plant den Einsatz einer entsprechenden Unternehmenssoftware innerhalb der nächsten zwei Jahre.
Über die Hälfte der KMU (52 Prozent) nutzt ihr ERP-System lokal als On-Premises-Lösung. Besonders bei kleineren und mittleren Unternehmen scheint der Trend zur vollständigen Migration in die Cloud noch nicht vollständig angekommen zu sein. Die Befragten nannten Datenschutz und Sicherheit als Gründe für ihre Entscheidung.
Das ändert sich aber gerade: Das Interesse an Software-as-a-Service-Modellen (SaaS) und einer ERP-Lösung aus der Cloud wächst. Fast ein Drittel der befragten Unternehmen bezieht bereits ERP als Software as a Service. 16 Prozent der KMU stehen an der Schwelle zur Cloud,
„Dabei sind es oftmals Kostengründe, die für den Wechsel sprechen“, meint Pannier. „Cloudbasierte ERP-Systeme bieten Unternehmen die Möglichkeit, auf leistungsstarke, stets aktuelle Software zuzugreifen, ohne hohe Investitionen in die IT-Infrastruktur zu tätigen.“
Laut Studie wird sich der Anteil der Cloud-Nutzer von derzeit 31 Prozent auf 45 Prozent und der Anteil der hybriden Bereitstellungsform von 16 Prozent auf 20 Prozent in den kommenden Jahren steigern.
Für fast jedes zweite der befragten KMU ist eine Kombination aus ERP und Kundenbeziehungsmanagement (CRM) ausschlaggebend bei der ERP-Auswahl. Ein CRM-System bietet besonders kleinen und mittelständischen Unternehmen eine einheitliche Plattform zur Verwaltung aller Kundendaten sowie zur automatisierten Erstellung, Verwaltung und Analyse von Marketingkampagnen. Hier kann die Auswahl einer ERP-Lösung mit bereits integrierter CRM-Funktion eine kosteneffiziente Möglichkeit sein, um Kundendaten für alle Unternehmensprozesse zentral verfügbar zu machen.
Methode
Die Studie wurde von der techconsult GmbH im Auftrag von Forterro konzipiert und durchgeführt. 200 kleine (1 bis 19 Mitarbeitende) und mittlere (20 bis 999 Mitarbeitende) Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung wurden zu ihren ERP-Lösungen und künftigen Planungen befragt. Die Befragung erfolgte über einen Online-Fragebogen. Ansprechpartner:innen waren in erster Linie IT-Leiter, IT-Administratoren sowie Geschäftsführer.