Welche Cloud-Variante ist die beste?

Welche Cloud-Variante ist die beste?

SAP (Hauptsitz Walldorf bei Heidelberg) ist bekanntlich der europaweit größte Software-Hersteller. SAP entwickelt Software zur Abwicklung von Geschäfts-Prozessen in Unternehmen. Und SAP nennt in seinem Geschäftsbericht 2013 (Brief der Vorstandssprecher) die beherrschenden Themen der IT-Industrie: Cloud, Mobiltechnologie und Big Data. SAP als Marktführer (und nicht nur SAP) reagiert auf diese Themen, indem SAP massiv in Cloud-basierte Lösungen und Mobiltechnologie investiert. Jüngstes Beispiel ist der Zukauf von webbasierter Reisemanagement und –abrechnungs-Software (Concur) für einen Kaufpreis von 6,5 Mrd. EUR (das sind 6500 Millionen Euro). Für myfactory (seit vielen Jahren Anbieter von webbasierter Unternehmens-Software für den Mittelstand) ist es natürlich extrem hilfreich, wenn die großen Anbieter jetzt alle auf „die Cloud“ setzen. Das Interesse der Verbraucher wird durch das immense Marketing geweckt und die Bedenken der Entscheidungsträger werden weniger (wenn das alle machen, kann es nicht so falsch sein).

Für die Anwender wird es jetzt aber auch schwieriger, die richtige Cloud-Variante auszusuchen. Am Markt haben sich unterschiedliche „Geschmacksrichtungen“ entwickelt. Extrem viele Menschen reden jetzt über Cloud, meistens ist aber gar nicht klar, was im Detail damit gemeint ist.

Lassen Sie mich das anhand eines Beispiels erklären. Normalerweise unterscheidet man beim Cloud-Computing drei Servicemodelle. Mit Infrastructure as a Service (IaaS) wird virtualisierte Computer-Hardware (z.B. Rechner, Speicher) genutzt. Mit Platform as a Service (PaaS) werden Programmierungs- und Laufzeit-Umgebungen virtualisiert zur Verfügung gestellt. Und mit Software as a Service (SaaS) wird die virtuelle Nutzung von Anwendungsprogrammen (man kann auch „Applikationen“ oder „Business Apps“ als Begriff verwenden) ermöglicht. Als Hersteller von webbasierter Unternehmens-Software ist natürlich das Servicemodell SaaS für uns sehr wichtig (übrigens schon seit 2007).

Aber auch dieses Servicemodell SaaS kann mit unterschiedlichen Liefermodellen ausgestattet sein. Das Liefermodell „Public Cloud“ erlaubt den Zugang zum jeweiligen Service für die „breite Öffentlichkeit“. Die „Private Cloud“ ist nur für Mitglieder einer Organisation (Firma, Behörde, Verein) zugänglich. Und dann gibt es noch die „Hybrid Cloud“ als Mischform zwischen Public und Private Cloud und die „Community Cloud“, bei der sich mehrere Organisationen einen Service teilen.

Prinzipiell eignet sich die „Public Cloud“-Geschmacksrichtung eher für Anwender, die gut mit einer Standard-Software zurechtkommen und die kein psychologisches Problem damit haben, ihre Daten mit Daten anderer Organisationen auf gemeinsamen Datenträgern zu speichern und auf gemeinsamen Rechnern zu verarbeiten. Datenmodelle und Datenschutzgesetze sorgen auch in der „Public Cloud“ dafür, dass Firma 1 nicht die Daten von Firma 2 einsehen kann usw.

Die „Private Cloud“ ist eher was für Anwender, die aufgrund individueller Ansprüche oder  aus Sicherheits-psychologischen Erwägungen heraus einen eigenen Zugang zu Ihren Daten in der Cloud haben möchten. Durch die höhere Exklusivität ist auch eine individuelle Programmierung (Anpassung) der Standard-Software möglich. Firmen, die spezielle Anforderungen oder Prozesse haben, werden diese Möglichkeit zur Absicherung ihrer Wettbewerbsvorteile bestimmt gerne in Anspruch nehmen wollen.

Aber aufgepasst, auch bei den „Public Cloud“ und „Private Cloud“ Angeboten trennt sich erst bei den Details die Spreu vom Weizen. Wir haben uns bei der Erstellung unseres Konzepts und bei der Programmierung unserer Lösungen intensiv Gedanken um bestmöglichen Anwendernutzen gemacht. Die wesentlichen Punkte dazu finden Sie in den untenstehenden Checklisten.

CHECKLISTE „Public Cloud“

  • Die Nutzungsbedingungen halten die Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) ein
  • Die Anwenderdaten werden in einem professionellen Rechenzentrum in Deutschland gespeichert und verarbeitet
  • Der Anwender kann jederzeit selbst (und kostenlos) eine Sicherungskopie seiner Daten erstellen
  • Der Nutzungsvertrag hat eine kurze Kündigungsfrist (maximal ein Monat)
  • Im Nutzungsvertrag ist geregelt, dass bei Ende der Vertragslaufzeit die Anwenderdaten beim Dienstanbieter gelöscht werden müssen
  • Die Datendarstellung erfolgt über Browser (und nicht über eventuell leistungsreduzierende Java Engines oder Terminal Server)
  • Die Datenübertragung ist durch SSL-Technologie (wie bei Online-Banking) abgesichert
  • Die Datenbankstruktur sollte multi-tenancy-fähig sein, damit die eigenen Daten schnell und flexibel in eine separate Datenbank ausgelesen werden können
  • Die Software sollte parametrisierbar sein und flexible Kennzeichen/ Auswertungen ermöglichen
  • Die Aktualisierung und Administration der Software sollte vom Hersteller selbst durchgeführt werden
  • Der Nutzungsvertrag wird direkt mit dem Hersteller der Software abgeschlossen.

 

CHECKLISTE „Private Cloud“

  • wie bei Public Cloud nur dass die Aktualisierung und Administration der Software durch den betreuenden Partner erfolgen sollte, mit dem auch der Nutzungsvertrag abgeschlossen wird

zusätzlich:

  • Die Software sollte durch Programmierungen individuell anpassbar sein
  • Diese Zusatz-Programmierungen sollten updatesicher durchführbar sein (kein erneuter Aufwand, wenn sich in der Standard-Software durch Updates des Herstellers etwas ändert)
  • Es sollten bereits vielfältige Zusatzmodule oder Branchenlösungen für die Software existieren
  • Eine REST-Schnittstelle für die Integration anderer Programme ist verfügbar.

 

Zusammenfassend meine Meinung: Eine moderne, mobile und leistungsfähige Software sollte heutzutage browserbasiert als Public Cloud- oder Private Cloud-Variante einsetzbar sein. Passt auch die Funktionalität und die Bedienbarkeit zu den Anforderungen des Unternehmens, dann sind die wichtigsten Hürden genommen. Myfactory kann das für viele Branchen bieten und würde sich natürlich freuen, zusammen mit seinen Vertriebs- und Implementierungs-Partnern für den Anwender ein exzellentes Projekt durchführen zu dürfen. Bitte sprechen Sie uns bei Interesse jederzeit an.