Unternehmensziele – SMARTe Vorgaben für Ihr KMU
Jede Unternehmung braucht Ziele, an denen sich der Erfolg messen lässt. Aber wie werden diese richtig gesetzt, welche Vorgehensweise ist sinnvoll und wie sehen gute Unternehmensziele aus? Woran wird die Zielerfüllung gemessen? Dieser Artikel liefert Antworten und stellt eine Vorgehensweise anhand von SMART vor.
Unternehmensziele mit der SMART-Formel definieren
Fast jedes Unternehmen hat sie: Ziele! Doch oftmals hapert es an der Erreichung derselben. Warum bei der Umsetzung eine grosse Diskrepanz zwischen gestecktem Ziel und Ziel-Erreichung steht, hat verschiedene Ursachen. Meistens liegt es daran, dass die Ziele nicht exakt definiert sind. Denn wer nicht weiss, welches Ziel genau erfüllt werden soll, kann es auch nur schwer erreichen. Es gibt einige Methoden, mit denen Unternehmensziele sehr gut definiert werden können. Eine davon ist die SMART-Formel, die wir nachstehend näher erläutern.
Die Vorgehensweise mit SMART setzt genau bei dem zuvor geschilderten Problem an: ungenau formulierte, unrealistische Zielsetzungen. Der Name stammt aus dem englischen Sprachgebrauch und kann folgendermassen übersetzt werden:
- S: specific – spezifisch
- M: measurable – messbar
- A: achievable – erreichbar
- R: relevant – relevant
- T: timely – terminiert
Das bedeutet, dass Sie Ihre Ziele immer so eindeutig und konkret wie möglich spezifizieren müssen. Nur dann kann aus einem Wunsch auch ein konkretes Ziel erwachsen. So ist zum Beispiel der Gedanke „mehr Umsatz“ zu generieren nur ein Wunsch. Dahingegen ist „10 % mehr Umsatz durch Optimierung der Produktion und Einführung eines neuen Produktes zum Ende des laufenden Geschäftsjahres“ ein gut definiertes Ziel. Empfehlenswert ist es daher, Ziele schriftlich zu fixieren, denn einmal niedergeschriebene Zielsetzungen sind verbindlicher, können so jederzeit eingesehen werden und sind dementsprechend besser verfolgbar.
Ziele müssen messbar und somit kontrollierbar sein, denn nur durch diese Vorgehensweise können Sie nachverfolgen, ob Sie diese ganz oder teilweise erreicht haben. Auf diese Weise sind Sie in der Lage noch Änderungen einzubringen, wenn das Ziel noch in weiter Ferne liegt. Sie sollten eine Mischung aus qualitativen und quantitativen Zielen verfolgen. Bei dem zuvor genannten Beispiel zur Umsatzsteigerung handelt es sich um ein quantitatives Ziel. Ein qualitatives Ziel wäre hingegen die Verbesserung der Qualität der Produkte.
Darum ist eine klare Zielsetzung notwendig
Das Festlegen klarer Unternehmensziele hat für Sie als Entscheider viele Vorteile:
- Effektivität – Wenn Sie klare Ziele vor Augen haben, können Sie Ihre Kräfte gezielter einsetzen und sinnvoll bündeln.
- Erfolg – Wenn Sie auf etwas hinarbeiten, haben Sie eine klare Orientierung und fühlen sich dadurch zuversichtlicher. Allerdings muss das Ziel auch erreichbar sein.
- Kontrolle – Durch klar definierte Ziele können Sie überprüfen, welcher Grad der Zielerreichung erreicht wird und welche Fortschritte Ihr Unternehmen hinsichtlich dieser Losgrössen macht.
Unterschiede quantitative und qualitative Ziele
Quantitative Ziele sind messbare Ziele und werden mit Kennzahlen oder Umsätzen ausgedrückt. Beispiele dafür sind:
- Umsatz
- Deckungsbeitrag
- Ertrag
- Auslastung
- Volumen
- Stückzahlen
- Arbeits-/ Produktionstage
- Zusatzverkäufe
- Anzahl von Neukunden
- Retouren
Bei qualitativen Zielen ist der Erfolg nur sehr schwer messbar. Beispiele für qualitative Unternehmensziele sind:
- Ausarbeitung einer Strategie für die Neukundengewinnung
- Steigerung der Kundenzufriedenheit
- Reputation und Image
- Einführung eines ERP-Systems
- Verbesserung des Kundenservice
Kurzfristige, mittelfristige und langfristige Vorhaben
Wenn Sie Ihre Unternehmensziele in bestimmte Phasen aufteilen, können Sie einen besseren Überblick behalten und so gezielt den Fortschritt des Unternehmens messen. Welche Zeitspannen dabei gewählt werden, hängt vom individuellen Projekt ab. Dabei haben sich die folgenden Aufteilungen bewährt:
- Kurzfristige Ziele: 1 bis 3 Jahre
- Mittelfristige Ziele: 5 bis 10 Jahre
- Langfristige Ziele: 10 bis 20 Jahre
Am einfachsten ist es, zunächst mit den langfristigen Zielen zu starten. Allerdings ist hierfür in der Regel entsprechende Analysearbeit erforderlich, wie zum Beispiel eine genaue Untersuchung der Mitbewerber. Denn um realistische Ziele festsetzen zu können, benötigen Sie ein entsprechendes Fundament. Schliesslich müssen Sie bei der Zielsetzung wissen, welche Hindernisse und Herausforderungen dabei auf Sie warten.
Langfristige Ziele
Langfristige Unternehmensziele werden in Mission und Vision unterteilt. Die Vision ist der Zustand des Unternehmens in 10 bis 20 Jahren – sie ist nicht messbar, sondern dient dazu, die Mitarbeiter und sich selbst auf ein bestimmtes Leitmotiv zu motivieren. Die Mission hingegen wird von der Vision abgeleitet: hierbei geht es an erster Stelle um die Kunden und die Unternehmensphilosophie.
Mittel- und kurzfristige Ziele
Nachdem die langfristigen Ziele festgelegt wurden, geht es daran mittel- und kurzfristige Unternehmensziele zu bestimmen. Hierbei hilft die zuvor genannte SMART-Regel:
- S = Ziele so spezifisch wie möglich definieren
- M = Auf eine gute Messbarkeit achten
- A = Das Erreichen der Ziele dient der Mitarbeitermotivation
- R = Achten Sie deswegen darauf, ausschliesslich Ziele zu wählen, die auch realistisch erreicht werden können
- T = Wann das Ziel erreicht werden soll, muss anhand eines spezifischen Datums, einer Uhrzeit, eines Tags oder Jahresabschnitts konkret festgelegt werden
Zielerfüllungsgrad: die Bestimmung
Der Zielerfüllungsgrad ist dann relativ leicht zu bestimmen, wenn es sich dabei um ein messbares, also quantitatives Ziel handelt. Der Grad der Erfüllung kann in zwei Formen angegeben werden:
- absolute Werte
- relative Werte
Absolute Werte definieren eine bestimmte Grösse, wie zum Beispiel Zentimeter, Millimeter, Stückzahlen oder Beträge. Relative Werte hingegen definieren einen von einer Grösse abhängigen Wert, wie zum Beispiel eine Prozentzahl. Der relative Wert bezieht sich immer auf die zuvor im Ziel definierte Grösse. Manchmal ist die Ermittlung aufgrund statistischer Schwierigkeiten jedoch nicht ganz einfach.
Schwieriger ist die Bestimmung eines Zielerfüllungsgrades bei nicht messbaren Zielen, wie zum Beispiel den qualitativen Zielen. Hier dient als Mass für den Grad der Zielerfüllung meistens auch ein quantitatives Ziel, das in Abhängigkeit zu dem qualitativen Ziel steht. Eine weitere Alternative ist das Messen des quantitativen Ausmasses aller Massnahmen, die ergriffen wurden, um das Ziel zu erreichen.