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ERP-Software verstehen und anwenden

ERP-Software verstehen und anwenden

 

Neben einer Übersicht der verschiedenen Anwendungsbereiche eines ERP-Systems, will Ihnen dieser Artikel gleichzeitig neue Impulse für eine vertiefte Nutzung Ihrer Unternehmenssoftware vermitteln. Lassen Sie sich inspirieren! Mit Sicherheit werden Sie Ihr ERP künftig mit anderen Augen betrachten und noch mehr Nutzen herausholen können.

Prozessorientierte Betrachtung 

 

Die Anwendung von ERP-Systemen dient grundsätzlich der Unterstützung unternehmerischer Prozesse. In der Regel werden dabei wertschöpfende Prozesse und unterstützende Unternehmensprozesse unterschieden. Wertschöpfend sind zum Beispiel Produktentwicklung, Auftragsgewinnung und -erfüllung oder Kundendienst. Unterstützend wirken Prozesse in den Bereichen Management, Finanzen, Lohn, HR, Qualitätsmanagement usw. Integrierte ERP-Systeme bieten für die meisten der Prozessbereiche entsprechende Funktionen an. Der Leistungsumfang variiert je nach Software und sollte bereits bei der Auswahl berücksichtigt werden. 

 

Funktional-modularer Aufbau 

 

Eine verbreitete Struktur von ERP-Systemen ist der funktional-modulare Aufbau. Dieser gliedert sich in abgegrenzte Softwarebausteine wie Verkauf, Einkauf, Materialwirtschaft, Produktion, Finanzen usw. Die Ursprünge dieser Einteilung reicht in die Anfänge der ERP-Entwicklung zurück und diente damals der Orientierung bei der Programmierung sowie der Lizenzierung der einzelnen Module. Heute geht der Trend eher in Richtung prozess- oder organisationsorientierte Sichtweise, wie z.B. Kundenmanagement, Online-Handel, Kundenservice oder Fertigungsunternehmen. Damit stehen entsprechende Lösungspakete zur Verfügung, welche alle relevanten Module bereits an Bord haben. Zusätzliche Funktionen können dann als Optionen hinzugefügt werden. 

 

ERP im Handel 

 

Ohne ERP-Software geht im Handel heute kaum noch etwas. Für die Lagerverwaltung, als Kundenplattform, im E-Commerce, bei der Preisfindung bis hin zur Tourenplanung und Vertriebslogistik werden sämtliche Prozesse effizient unterstützt. Die Koordination verschiedener Vertriebskanäle erfordert ebenso ein zentrales System wie die Abwicklung individueller Auftrags- und Bezahlarten oder die Abrechnung von Provisionen. Der Online-Handelv hat die ERP-Welt vor neue Anforderungen gestellt, welche heute in vielen Systemen ein integrierter Bestandteil sind. So können Webshops direkt mit dem ERP realisiert und gestaltet werden. Der Vorteil dabei ist, dass alle Daten in einer zentralen Datenbank gespeichert und verarbeitet werden. 

 

ERP in der Produktion 

 

Bei der industriellen Fertigung von Gütern spielt das ERP seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle. Je nach Fertigungstyp – wie etwa Lagerfertigung, Auftragsfertigung oder Serienfertigung – kommen unterschiedliche Ausprägungen der Software zum Einsatz. In der Regel stehen Themen wie Kapazitäts- und Ressourcenplanung (Maschinen, Mitarbeitende usw.), Vor- und Nachkalkulation, Informationsfluss CAD und/oder Logistik sowie Supply-Chain im Mittelpunkt. Die Problemstellungen sind teilweise sehr komplex, wenn es um die Verarbeitung von Grundstoffen zu divergierende oder konvergierende Endprodukten geht. Aber auch planerische Funktionen können knifflig sein, da verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind.  

 

ERP bei Dienstleistern 

 

Die Branchenorientierung bei Dienstleistern ist naturgemäß groß. Die Anwaltskanzlei hat höchstwahrscheinlich die gleichen Anforderungen wie ihre Konkurrenten. Die Marketingagentur in München wird sich funktional kaum von ihren Mitbewerbern in Berlin oder Frankfurt unterscheiden. Umgekehrt hat das Architekturbüro andere Anforderungen als ein Fahrradverleih. Anders als bei Fertigungs- und Handelsunternehmen ist die funktionale Diversität in der Dienstleistungsbranche sehr hoch. Häufig liegt der Fokus auf Bereichen wie Zeiterfassung, Leistungsabrechnung, Aufgabenplanung, Dokumentenverwaltung, Kundeninformationen und Kommunikation. Eine lückenlose Nachverfolgbarkeit von Transaktionen und Kontakten ist für die meisten Dienstleister wichtig. 

 

Mehr als nur Software 

 

Die Einführung und Nutzung eines ERP-Systems ist eine einzigartige Chance, die Prozesse in Ihrem Unternehmen zu optimieren. Gleichzeitig lassen sich dank digitaler Unterstützung Arbeitsabläufe automatisieren oder neue Geschäftsmodelle realisieren. Wer sein ERP als Kreativ-Werkzeug versteht, verschafft sich wertvolles Potenzial und steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Hier einige Anregungen: 

 

  • Online-Konfigurator für eine individuelle Gestaltung von Produkten 

 

  • Management-Cockpit mit automatisch aktualisierten Kennzahlen 

 

  • Papierarmes Büro durch konsequente Umstellung auf elektronische Archivierung 

 

  • Automatisierung des Kreditoren-Prozesses in der Buchhaltung 

 

  • Sensorgesteuerte Auslösung von Serviceprozessen bei Geräten 

 

  • Verwendung von Marketingauswertungen für die Planung von Kampagnen 

 

  • Einsatz von mobilen Geräten bei der Kommissionierung im Lager