E-Commerce wird in Deutschland immer wichtiger, der digitale Absatz von Waren und Dienstleistungen boomt. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (kurz: bevh) verkündete daher erst vor Kurzem, dass erstmals im Jahre 2016 der Umsatzschwellenwert von 70 Milliarden Euro Brutto geknackt wurde. In der
bevh-Studie "Interaktiver Handel in Deutschland B2C" 2016 lässt sich ebenfalls ablesen, dass der Markt weiterhin mit zweistelligen Prozentzahlen wächst, auch für 2017 ist eine weitere Steigerung prognostiziert.
Der Onlineshop als Wachstums-Motor
Das Potenzial von E-Commerce ist aber natürlich kein Geheimtipp mehr, immer mehr Unternehmen – vor allem KMU – verkaufen ihre Waren oder Dienstleistungen nun über das Internet. Um hier einen möglichst leichten Einstieg zu finden, greifen viele Betriebe auf einen externen Onlineshop zurück, der
häufig über Schnittstellen mit der bestehenden IT verbunden ist. In der Praxis führt dies jedoch zu einer Vielzahl von Problemen, da die Integrationstiefe in den meisten Fällen nur rudimentär ist. So findet oftmals eine doppelte Datenhaltung statt, Aktualisierungen erfolgen nicht in Echtzeit und die Art des Datenaustausches ist in der Regel auf Stammdaten und Artikel beschränkt. Im Alltagsgeschäft hat dies oftmals eine schlechte Kundenerfahrung zum Ergebnis, da individuelle Preiskonditionen keine Anwendung finden, an veraltete Lieferadressen versendet wird oder schlichtweg Ware erworben wurde, die wegen mangelnder Aktualisierung gar nicht mehr
im Lager vorrätig war und daher erst neu produziert bzw. erstellt werden muss.
Wettbewerbsvorteile durch Cloud ERP
Die Customer-Journey und die Qualität der gesamten Kundenerfahrung sind jedoch die Faktoren, die heutzutage den ausschlaggebenden Erfolg eines Onlineshops ausmachen. Wer hier auf eine
integrierte E-Commerce Lösung eines ganzheitlichen ERP-Systems setzt, kann tatsächliche Wettbewerbsvorteile aus der Integrationstiefe ziehen; fehleranfällige Schnittstellen entfallen gänzlich. Insbesondere cloudbasierte ERP-Systeme bieten sich hierfür an, da die historisch gewachsene Trennung zwischen der lokal im Serverraum betriebenen ERP-Software und der im Rechenzentrum gehosteten Onlineshop-Lösung so der Vergangenheit angehört. Da nur noch eine einzige zentrale Datenhaltung zum Einsatz kommt, kann nicht nur auf alle Informationen komfortabel zugegriffen, sondern in allen Abteilungen und im Onlineshop auch mit Echtzeit-Daten gearbeitet werden. Ein deutlicher Service-Gewinn für das Unternehmen aber vor allem auch für den Kunden, denn veraltete Informationen gehören ebenfalls der Vergangenheit an.
Flexible Shop-Strukturen dank Baukasten-System
Abgesehen vom Kundenservice ist die Markenbildung von zentraler Bedeutung, um im E-Commerce erfolgreich zu sein. Trotz der Nutzung einer cloudbasierten, ganzheitlichen ERP-Lösung müssen Unternehmen bei der Gestaltung des Onlineshops jedoch nicht auf bekannte Funktionen und Gestaltungselemente verzichten. Designer können mithilfe eines Baukastensystems aus einer ganzen Bandbreite an Elementen wählen, um so agile Onlineshops zu erstellen, die modernen Standards entsprechen und sich im Corporate Design darstellen lassen. Da nur noch eine einheitliche Datenbasis zum Einsatz kommt, lassen sich Echtzeit-Daten ohne Zeitverzug in der digitalen Plattform darstellen: so verändert sich der Artikelbestand beispielsweise bei einer Online-Bestellung oder bei der Aufnahme einer Order eines Außendienstlers umgehend. Höchste Anforderungen an kritische Verfügbarkeiten lassen sich dank des ganzheitlichen Ansatzes abbilden. Im Ergebnis erhalten Unternehmen die Design-Flexibilität mit allen Vorteilen einer Komplettintegration.
Artikelpflege leichtgemacht
Wird nicht auf ein integriertes IT-System gesetzt, werden klassische Shop-Systeme oftmals an separate ERP-Systeme angebunden. Bei der Inbetriebnahme und Verwaltung des Onlineshops ist das Einpflegen der Artikeldaten bzw. das Management der einzelnen Produkte eine Herausforderung. Da Schnittstellen nicht nur fehleranfällig sind, sondern auch mit einem Zeitverzug einhergehen, muss die Ware oftmals an zwei Stellen aktualisiert werden. Dadurch entstehen vermeidbare Redundanzen von Daten. Wenn sich die Preise von manchen Produkten häufig ändern, ist dies mit großem Aufwand verbunden. Auch hier trumpfen ganzheitliche ERP-Systeme mit einer einzigen Datenbank wieder auf, da nun nur noch eine einzige Datenbasis gepflegt werden muss; Preisänderungen werden ohne Zeitverzug im Onlineshop dargestellt.
Auf die Logik kommt es an
Bleiben wir noch ein wenig
bei der Preisgestaltung im Digital Business. Die meisten klassischen Shop-Systeme sind in der Preisgestaltung limitiert, hier werden häufig nur generelle Artikelpreise sowie einfache Rabatte angezeigt. Wird hingegen auf eine ganzheitliche ERP-Software mit integriertem Onlineshop gesetzt, so kann auf die gesamte Business-Logik der Unternehmenssoftware zugegriffen werden. Auf diese Art und Weise lassen sich auch komplexe Preisfindungsroutinen umsetzen. So werden individuelle Kundenkonditionen beachtet, die korrekte Preisliste inklusive Aktionspreislisten kann bestimmt werden und auch eine Preisermittlung über eine Matrix ist abbildbar. Durch Workflow-Engines lassen sich darüber hinaus auch komplette Geschäftsprozesse abteilungsübergreifend automatisieren, das steigert die Effizienz und bietet die Grundlage für die make-to-order Produktion mittels Produkt-Konfiguratoren.
Gerade im stark wachsenden Online-Markt kann so eine zentrale Datenhaltung genutzt werden, um Ressourcen optimal einzusetzen. Die doppelte Datenhaltung per Synchronisation oder gar völlig redundante Datenhaltung entfällt bei Nutzung einer cloudbasierten ganzheitlichen ERP-Software. Frei skalierbare Systeme und Bandbreiten bieten auch bei hohem Traffic optimale Leistung; hinzu kommt der große Vorteil, Daten live vorzuhalten und so dem Shop-Besucher das optimale Einkaufserlebnis zu bieten. Die vollständige Integration ermöglicht damit ein effizienteres Arbeiten und die Erschließung neuer Geschäftsfelder.