So ticken die Generationen X, Y und Z in Sachen Digitalisierung

So ticken die Generationen X, Y und Z in Sachen Digitalisierung

 

Generationenkonflikte gab es schon immer. Frisuren, Musik, Kleider, Sprache und Verhalten symbolisieren die Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe. Der Internetboom hat ein neues Merkmal geschaffen: Die Generationen X, Y und Z. Wie unterschiedlich diese mit dem Thema Digitalisierung umgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Ereignisse mit prägendem Charakter 

 

Die Zugehörigkeit zu einer Altersklasse ist geprägt durch wahrnehmbare kulturelle und soziale Merkmale, welche sich von den vorherigen und folgenden Generationen unterscheiden. Eine prägende Rolle spielen dabei äußere Einflüsse wie politische Ereignisse (Kriege, Konflikte, Revolutionen usw.) oder Technologien (Flugzeuge, Computer, Cloud usw.). Deren Auswirkungen beeinflussen Werte, Denken und Verhalten eines Kollektivs. Es entsteht ein Mittelwert, welcher typisch für diese Generation ist. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass alle Menschen einer Generation diesem Bild entsprechen müssen. Entscheidend ist die individuelle Konstellation. 

 

Internetboom als historische Zäsur 

 

Auch wenn die Geschichte der Digitalisierung, je nach Lesart, bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurückreichen, führte der Internetboom um die Jahrtausendwende zu einer historischen Zäsur. Diese blieb nicht ohne Folge für Gesellschaft und Wirtschaft. Der Einfluss – und damit das Potenzial, kollektive Merkmale zu prägen – war und ist enorm. Der Internetboom als prägendes Ereignis teilt die Menschen in unterschiedliche Generationen: 

 

- Generation X, geboren zwischen 1964 und 1979. Erlebte weltpolitische Veränderungen, Ölkrisen, Wirtschaftskonflikte, aber auch das Aufkommen des Computers im Vor-Internetzeitalter.

- Generation Y, geboren zwischen 1980 und 1995. Die „Millennials“ steuerten direkt auf die Jahrtausendwende zu und erlebten Aufstieg und Fall der ersten Internet-Periode (Dotcom-Blase).

- Generation Z, geboren nach 1995. Die ersten, welchen die Digitalisierung quasi in die Wiege gelegt wurde. Streaming-Unterhaltung, Apps und Cloud-Services gehören für sie zum Alltag. 

 

Exkurs: Technologiewandel 

 

Um zu verstehen, wie die Digitalisierung und die Generationen X, Y und Z zusammenhängen, lohnt sich ein kleiner Exkurs zum begleitenden Technologiewandel. Seit den 1980er-Jahren wird unsere Gesellschaft zunehmend technologisiert bzw. digitalisiert. Ein Vorgang, welcher sich auch auf die jeweiligen Generationen auswirkt. Vor rund 40 Jahren schaffte es die IT, sich als neuen Industriebereich zu etablieren. Gleichzeitig erfolgte der Durchbruch des Personal Computers in der Geschäftswelt. An den Schulen wurden erste Programmierkurse durchgeführt, überall waren Tüftler am Werk. Es war auch die Geburtsstunde der mächtigen ERP-Systeme. Rund zehn Jahre vor dem Jahrtausendwechsel setzte das Internet zum Siegeszug an. Erste Online-Shops entstanden, E-Mails und Websites wurden gebräuchlich. Der erste Internet-Hype platzte abrupt mit übersteigerten Spekulationen. Nichtsdestotrotz stieg der Bedarf Netzwerk- und Mobilfunk-Technologien sprunghaft an und führte ins heutige Cloud-Zeitalter.  

 

Auswirkungen auf die Generationen X, Y und Z 

 

Bereits die Generation X erlebte Technologie als zunehmend präsent im Alltag. Rasch werden E-Mails und Handys als Kommunikationsmittel adaptiert. Ergebnisorientiert, leistungsbereit und pragmatisch packt man Herausforderungen an. Warum auch nicht? Die Rechnerleistungen nehmen laufend zu, Software wird immer benutzerfreundlicher. Die nächste Generation Y hat bereits eine „Internet-Denke“. Jetzt stehen Social Media im Vordergrund. Man lebt in der Gegenwart, vor allem aber online und vernetzt. Als erste Generation im digitalen Zeitalter sieht sich die Generation Z heute mit der totalen Technologie-Dominanz konfrontiert. Technologie ist immer und überall. Die Ansprüche an digitale Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit sind sowohl im privaten Umfeld als auch bei der Arbeit hoch. Selbstverwirklichung, Unterhaltung, Ungebundenheit stehen im Vordergrund. 

 

Kein Ende in Sicht (zum Glück) 

 

Nebst den Generationen X, Y und Z sind auch die Babyboomer, die 40- bis 60-Jährigen, noch voll im Geschäft. Zwischen diesen Altersklassen liegen (digitale) Welten. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – bietet eine gesunde Durchmischung in der Arbeitswelt viele Vorteile. Unternehmen profitieren von den Stärken jeder Generation. Diese wiederum können Fähigkeiten untereinander austauschen und sich weiterentwickeln. Das ist keine Frage des Alters, sondern der persönlichen Einstellung. Dazu gehört die Bereitschaft, andere Generationen zu respektieren, und zu wissen, dass in wenigen Jahren bereits die nächste Generation vor der Türe steht. Die Entwicklung geht weiter.