Rücken Sie die Lagerverwaltung ins Rampenlicht

Rücken Sie die Lagerverwaltung ins Rampenlicht

 

Irgendwo kurvt ein einsamer Stapler durch enge Palettenregale. Ein verstaubter Monitor älteren Jahrgangs flimmert an einem improvisierten Arbeitsplatz. Zwischendurch spuckt ein Drucker ein paar Lieferscheine aus. Die LKW-Rampe und das Bahngleis erinnern an den Wilden Westen. Kommen Ihnen solche Bilder bekannt vor, wenn Sie an die Lagerverwaltung Ihrer Firma denken? Dann wird es höchste Zeit, mit den folgenden Tipps Licht in die trüben Lagerverhältnisse zu bringen.  

 

Supply Chain als Teil der Wertschöpfungskette 

 

Wenn es am Nachschub mangelt, bleibt auch das beste Geschäftsmodell auf der Strecke. Ein fehlendes Bauteil kann ganze Fertigungsstraßen lahmlegen. Eine funktionierende Supply Chain ist daher für die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens von zentraler Bedeutung. Und die Lagerverwaltung ist der Schlüssel dazu! Der erste Schritt für eine erfolgreiche Umsetzung ist es, innerhalb des Unternehmens ein Bewusstsein für die Bedeutung der Lagerverwaltung und für die Tätigkeit der Lagermitarbeitenden zu schaffen. 

 

Die Logistik nicht zum digitalen Museum machen 

 

Aus logistischen Gründen wird der Lagerbereich oft im entlegensten Winkel des Betriebsgeländes angesiedelt. Dort hat es Platz für LKWs und oft auch einen Gleisanschluss. Leider assoziiert man diesen Bereich oft als Abstellgleis für die „Entsorgung“ alter IT-Geräte. Um den Arbeitsplatz im Lager aufzuwerten, braucht es nicht nur Zugang zu einer modernen Software für die Lagerverwaltung, sondern auch eine entsprechende (und vor allem ansprechende) Infrastruktur. Robust ist okay, aber veraltet geht gar nicht.  

 

Die Möglichkeiten des ERP-Systems nutzen 

 

Die im Lager zu verwaltenden Bestände betreffen ganz unterschiedliche Artikel wie zum Beispiel Handelsartikel, Handelssets, Eigenbedarf-, Eigenfertigungsartikel, Rohstoffe, Halbfabrikate und vieles mehr. Bei all diesen Artikeln finden Lagerbewegungen wie zum Beispiel Wareneingänge, Warenausgänge oder Umbuchungen statt. Diese Bewegungen entlang der Supply Chain aufzuzeichnen, ist eine zentrale Aufgabe der Lagerverwaltung. Ein ERP-System mit integrierten Logistik-Funktionen erlaubt es, die Zusammenhänge dieser Transaktionen festzuhalten wie etwa Kundenaufträge, Einkaufsbestellungen, Retouren, Inventuren usw. Die Nutzung eines ERP schafft dadurch mehr Transparenz und vereinfacht die Lagerverwaltung. 

 

Logistik-taugliche Stammdaten verwenden 

 

Das ERP-System ist auch der Ort, wo die Stammdaten der Lagerartikel und die damit verbundenen Systemparameter definiert und verwaltet werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Berücksichtigung von logistischen Anforderungen. Das können etwa kunden- und lieferantenspezifische Artikelinformationen sein, mehrsprachige Artikelbezeichnungen oder verschiedene Mengen- und Lagereinheiten je Artikel. Für eine effiziente Einlagerung sind auch spezifische Angaben zu Gewicht, Temperaturempfindlichkeit usw. wichtig. Da solche Funktionen bei einfachen ERP-Lösungen oft fehlen, sollte bei der Evaluation einer Software unbedingt das Augenmerk auf eine logistik-taugliche Datengrundlage für die Supply Chain gelegt werden. 

 

Ordnung dank Seriennummern, Chargen & Co. 

 

In der Logistik ist Ordnung das A und O. Die Berücksichtigung von Seriennummern und Chargen ermöglicht es, Artikel nachzuverfolgen und bei Bedarf im Lager zu identifizieren. Dazu muss ein ERP-System bzw. eine Lagerverwaltung eine Zuordnung individueller Merkmale (Chargen-, Seriennummern) mit dem Artikel sowie dem entsprechenden Lagerplatz zu verbinden. Diese Informationen gehen bei jeder Lagerbewegung mit dem Artikel mit. Auf diese Weise Ordnung zu halten, lohnt sich spätestens dann, wenn Qualitätsprobleme mit einem Produkt entstehen.  

 

Die Cloud als Basis für mobile Logistiklösungen  

 

Wer mit einem Cloud-ERP unterwegs ist, kann dessen mobilen Möglichkeiten natürlich auch in der Lagerverwaltung nutzen. Mittels Tablets oder mobilen Datenerfassungsgeräten können die Artikel- und Lagerinformationen direkt vor Ort abgerufen und eingegeben werden. Das bietet gleich zwei Vorteile: Zum einen kann der Papierbedarf reduziert werden, zum anderen stehen die erfassten Informationen in Echtzeit in der gesamten Supply Chain unternehmensweit zur Verfügung.  

 

Im Lager schlummert ein Vermögen 

 

Welchen Wert der aktuelle Lagerbestand hat und welche Artikel Schnelldreher oder Ladenhüter sind, lässt sich anhand verschiedener Bewertungen und Auswertungen in der Lagerverwaltung feststellen. Machen Sie sich auch Gedanken, wie die Lagerbestände geführt werden sollen. Gängige Logistik-Verfahren sind z.B. FIFO (First in, first out), LIFO (Last in, first out) oder HIFO (Highest in, first out). Mit der richtigen Methode und regelmäßigen Auswertungen werden Sie rasch entdecken, wie wertvoll eine sorgfältige Lagerverwaltung für Ihre Supply Chain ist.