myfactory Logo

Mit dem ERP online durchstarten

Mit dem ERP online durchstarten

 

Der E-Commerce wurde von vielen KMU als essenzieller Absatzkanal identifiziert. In der Praxis ist es jedoch nicht ohne Weiteres möglich, skalierbar und nachhaltig im Internet Umsatz zu generieren. Ob B2C-Onlineshop oder B2B-Business-Portal: Die Herausforderungen bei der Erschließung des digitalen Absatzkanals sind ähnlich. Und neue Business-Konzepte, die eine Branche vollständig verändern können, müssen ebenfalls agil ausgerollt und skalierbar aufgebaut sein, um erfolgreich getestet zu werden. Dabei ist das ERP online ein guter Wegbegleiter. Egal ob Onlineshop oder Business-Konzept: Ein modernes, cloudbasiertes ERP-System unterstützt beim Verkauf über das Internet. Der folgende Artikel zeigt auf, wieso im digitalen Business das ERP online nicht wegzudenken ist. 

 

ERP-Online-Ansatz: Integrativ statt via API 

 

Der Absatzkanal E-Commerce ist für den Handel prädestiniert. Wer sowieso bereits Waren ankauft, um sie anschließend mit Aufpreis in einem Ladenlokal zu verkaufen, der benötigt einen Onlineshop, der das analoge Ladengeschäft um die digitale Auslagefläche erweitert. Da Einkaufsprozesse, Lieferanten, Lagerfläche und im Idealfall bereits eine Marke existieren, lässt sich auf dieser Grundlage auch ein digitaler Absatzkanal errichten. Doch es kommt auf die Details an. Denn der Onlineshop muss an das ERP angebunden werden, damit die Lagerhaltung, Lieferzeiten, aktuelle Produktbeschreibungen oder Preise stets up to date sind. Das ERP online zu bekommen, ist über APIs möglich, führt aber nur selten zu wirklich effizienten Ergebnissen. Besonders dann, wenn der Datenabgleich nicht in Echtzeit geschieht, sind Probleme und unzufriedene Kunden vorprogrammiert. Darüber hinaus sind Integrationen via API fehleranfällig, müssen gewartet werden und haben oftmals Unzulänglichkeiten. Beispielsweise werden nicht immer Bestellungen direkt aus dem Onlineshop ins ERP übertragen oder das Mapping der einzelnen Datenfelder ist fehlerhaft.  

 

Ganzheitliche Online ERPs, die webbasiert zur Verfügung gestellt und in der Cloud betrieben werden, bieten die direkte Möglichkeit zum Betrieb eines Onlineshops auf derselben Datenbasis wie das ERP. Statt die Daten des ERPs online zu bekommen, ist die digitale Verkaufsfläche von Grund auf Bestandteil des Systems und kann bei Bedarf hinzugebucht werden. So können Handelsunternehmen auf derselben Datenbasis wie im analogen Geschäft einen Onlineshop starten und sind beliebig skalierbar im Internet.  

 

Wie das ERP online „as-a-service“-Modelle unterstützt 

 

Ob Software-as-a-Service, Hardware-as-a-Service, Desktop-as-a-Service oder sogar Furniture-as-a-Service: Mietmodelle setzen sich kontinuierlich weiter in der Gesellschaft durch. Hierfür wurde unlängst bereits der Begriff Everything-as-a-Service (kurz: XaaS) erschaffen. Findige Unternehmen entwickeln ein Geschäftsmodell nach dem anderen, um mit Kunden Subskriptions- bzw. Abo-Modelle abzuschließen. Für die Unternehmen liegen die Vorteile auf der Hand: planbarer Cashflow, längere Kundenbindung und das Potenzial für Up- bzw. Cross-Selling. An die Warenwirtschaft stellen diese XaaS-Modelle aber zahlreiche neue Herausforderungen. So müssen die ERP-Systeme bei Produkten längst nicht mehr nur den Einkauf, Verkauf, Lagerhaltung und Disposition abbilden, sondern vermehrt werden die Mietmodelle in Kombination mit unterschiedlichen Finanzierungstechniken wie Mezzanine- oder Leasing-Finanzierung durchgeführt. Das Ziel vieler Anbieter: Die Kosten für die Produktbeschaffung werden vom Kunden getragen, ohne dass der dazwischenstehende Händler selbst in finanzielle Vorleistung gehen muss. Kommen bei unterschiedlichen Handelspartnern verschiedene Finanzierungen zum Tragen, so sind diese ebenfalls relevant für den Erfolg der Unternehmung und müssen in der Warenwirtschaft erfasst werden. Ebenfalls herausfordernd können wiederkehrende Umsätze oder die Ablöse von Artikeln aus dem Mietmodell sein. Hierfür benötigt es ein flexibles online ERP-System, welches nicht nur in unterschiedliche webbasierte Applikationen wie Onlineshop oder App integriert, sondern auch auf die Bedürfnisse von Everything-as-a-Service angepasst werden kann.

 

B2B-Portale bilden die Daten des ERPs online ab 

 

Die Ansprüche von B2B-Kunden unterscheiden sich von Endkunden im B2C-Kontext. Vor allem bei technischen Bedarfen besteht der klare Wunsch, dass bereits online auf einen Blick ersichtlich ist, ob ein Händler bzw. Hersteller bestimmte Artikel in der benötigten Stückzahl, Güte und Form liefern kann. Daher werden B2B-Portale aufgebaut. Diese kombinieren die Webseiten-Gestaltung mit Informationen aus dem ERP online, damit beispielsweise Artikellisten, Kataloge oder „Members only“-Inhalte dem Fachpublikum dargestellt werden können. Häufig profitieren die Unternehmen auch im Marketing von diesem Schachzug, da auch Einkäufer oder Techniker die Google Suche nutzen, um benötigte Artikel einzukaufen. So fungieren die online Informationen aus dem ERP zugleich als Marketinginstrument und unterstützen dabei, die Marke zu etablieren bzw. die Meinungsführerschaft in einer Branche zu untermauern. Im B2B-Portal steht das eigentliche Bestellen der Waren an zweiter Stelle. Denn insbesondere in der Industrie werden die aus dem ERP online dargestellten Informationen zur Evaluierung von Lieferanten für Ausschreibungen herangezogen oder die Bestellung läuft noch über das Telefon oder E-Mail separat ab.  

 

Fazit: Ohne ERP online Business zu betreiben, ist ineffizient 

 

Mit zunehmender Verschmelzung von analoger und digitaler Welt steigen die Kundenanforderungen weiterhin. Und damit auch die Ansprüche der Unternehmen gegenüber dem ERP-System. Für das digitale Business ist eine Integration der unterschiedlichen Abteilungen in digitale Angebote immer mehr ein Must-have, um im Wettbewerb zu bestehen. Das ERP online einzubinden, sollte dabei aktiv von den ERP-Anbietern durch vollwertige Integrationen von Onlineshops oder B2B-Portalen unterstützt werden. Längst gehen die Anforderungen aber darüber hinaus, denn digitale Geschäftsmodelle entstehen in unterschiedlicher Form, werden hinsichtlich ihres product-market-fits überprüft und sollten dann skaliert werden können. Hierfür benötigt es flexible, cloudbasierte ERP-Lösungen, bei denen sich die Unternehmen sicher sein können, dass ein digitaler Vorstoß später nicht an der Integration in die bestehende IT-Infrastruktur scheitern wird.