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Digitalisierung im Mittelstand – es geht voran

Digitalisierung im Mittelstand – es geht voran

 

Gleich mehrere aktuelle Studien belegen, dass die Digitalisierung im Mittelstand vorankommt. Zwei von drei Unternehmen haben diese bereits in ihr Geschäftsmodell integriert. Die zentralen Aspekte dabei sind bessere Kundenbeziehungen, die Nutzung mobiler Endgeräte und die Umsetzung von Industrie 4.0-Konzepten. Auch wenn der Digitalisierungsgrad nicht in allen Branchen gleich weit fortgeschritten ist, sind sich die meisten Unternehmen einig, dass sich die digitale Transformation lohnt. Wie das konkret aussieht, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

 

Wichtiger Teil der Geschäftsstrategie 

 

Im Auftrag der Deutschen Telekom kommt das Research- und Analystenhaus techconsult im Rahmen der Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020“ zum Schluss, dass mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen die Digitalisierung mittlerweile in ihrer Geschäftsstrategie verankert haben. Dabei geht es nicht nur um die Einführung neuer Technologien. In jedem zweiten Betrieb steht diese in Zusammenhang mit einem neuen Verständnis einer digitalorientierten Unternehmens- und Fehlerkultur. 

 

Industrie und Handel als Vorreiter 

 

Inzwischen gibt es kaum noch Betriebe, welche keinen digitalen Handlungsbedarf verorten. Aus einer aktuellen Unternehmensbefragung der KfW Bankengruppe geht hervor, dass bei gerade mal noch 9 % der Befragten das Thema Digitalisierung außen vor bleibt. Bei zwei Dritteln aller Unternehmen sind in den nächsten zwei Jahren hingegen Vorhaben fest eingeplant. Vergleicht man die verschiedenen Branchen untereinander, sind im verarbeitenden Gewerbe (81,0 %) sowie in Handelsunternehmen (70,4 %) die meisten Digitalisierungsmaßnahmen geplant.  

 

Zukunftstrends: Big Data und KI 

 

Wie eng die Verzahnung von Gesellschaft und Wirtschaft beim Thema Digitalisierung ist, zeigt die Studie „Digitalisierung in Deutschland“ von PricewaterhouseCoopers. Die meisten Befragten sehen Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) als wichtigste Zukunftstrends. Auf Platz drei landet die elektronische Bezahlung. Alle drei Trends haben direkte Auswirkungen auf Konsumverhalten und Marktentwicklung. Mittelständische Unternehmen sind gut beraten, die digitalen Veränderungen zu beobachten und ihr Angebot danach auszurichten. 

 

Vorteile dank digitaler Produktentwicklung 

 

Datenanalyse und Künstliche Intelligenz beeinflussen auch die digitale Produktentwicklung, so die Studie „Digital Product Development 2025“ von PricewaterhouseCoopers. Die Entwicklung innovativer und kundenzentrierter Produkte und Services profitiert dank digitaler Unterstützung in den Bereichen Effizienzsteigerung, schnellere Produkteinführung und geringere Produktkosten. Gleichzeitig können Produkte besser auf die individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt werden, was sich wiederum positiv auf den Umsatz auswirkt. 

 

Cloud als meistgenutzte Innovation 

 

Der „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sieht Cloud Computing als meistgenutzte Innovation der Digitalisierung. Damit ist die Cloud das beherrschende Thema, noch vor Industrie 4.0, Internet der Dinge, Big Data, 3-D-Druck, Blockchain usw. Diese wiederum stehen in direktem Zusammenhang mit der Cloud, welche die Grundlagen-Technologie liefert. Die Vernetzung intelligenter Industrie 4.0-Strukturen oder die Nutzung mobiler Geräte wäre ohne Cloud undenkbar. Konkrete Anwendungen gibt es in fast allen Unternehmensbereichen, wie zum Beispiel in Vertrieb und Außendienst.  

 

Gezielte Nutzung weiterer Technologien 

 

Blockchain, Augmented/Virtual Reality, Sensorik, Robotik, 3-D-Druck und Smart Services (digitalisierte Dienstleistungen aller Art) werden in zunehmendem Maß für gezielte Anwendungen z.B. in Kundenservice oder Fertigung eingesetzt. So können Servicetechniker dank Virtual Reality Störungen schneller beheben oder Produktionsanlagen auch Losgrößen in geringer Menge herstellen. Die deutsche Bundesregierung sieht die Digitalisierung als wichtiger Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland und fördert den Einsatz digitaler Technologien. Jüngstes Beispiel ist etwa das Blockchain-Strategiepapier

 

Digitalisierung bietet noch viel Potenzial 

 

Der oben erwähnte Monitoring-Report des BMWi kommt zum Schluss, dass bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienste noch viel Digitalisierungspotenzial besteht. Wettbewerbsvorteile lassen sich beispielsweise durch ergänzende digitale Angebote für Kunden erzielen, durch die Verbesserung der Qualität von Produkten und Angeboten oder durch die Entwicklung gänzlich neuer Geschäftsmodelle. Voraussetzungen dafür sind der Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze, verfügbare IT-/Business-Ressourcen, aber auch die Anpassung von Unternehmensstrategien an den Paradigmenwechsel der Digitalisierung.