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Public Cloud vs. Private Cloud: Vor- & Nachteile der Bezugsmodelle

Public Cloud vs. Private Cloud: Vor- & Nachteile der Bezugsmodelle

 

Cloud-Services sind mittlerweile branchenübergreifend für Unternehmen unverzichtbar. Sie bieten viele Vorteile, die effiziente und erfolgreiche Geschäftsabläufe sicherstellen. Die bekanntesten Bezugsmodelle für diese Cloud-Services sind die Public Cloud und die Private Cloud. Doch welche Bezugsmöglichkeit ist für Ihr Unternehmen am besten geeignet? Dieser Artikel stellt beide Bezugsmodelle gegenüber und wägt deren Vor- und Nachteile miteinander ab.

 

Wie funktioniert die Public Cloud?

In der Public Cloud können zahllose unterschiedliche Unternehmensdaten gespeichert werden. Laut dem Statistikportal Statista sind dies primär unkritische Businessinformationen (75 %), Kommunikationsdaten (63 %), Kundendaten bzw. personenbezogene Daten (38 %) und kritische Businessinformationen (30 %). Die Public Cloud ermöglicht einen Zugang zu Services wie beispielsweise bestimmten kritischen Business-Anwendungen wie Cloud ERP, Speicherplatz oder Infrastrukturen. Zu den möglichen Services einer Public Cloud gehören unter anderem SaaS (Software-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) und IaaS (Infrastructure-as-a-Service). Diese Services werden über das öffentliche Internet zur Verfügung gestellt. Dies bedeutet für die Unternehmen, dass sie über keine eigens installierte Software verfügen müssen, der Zugriff erfolgt in der Regel browser- und appbasiert.

Public-Cloud-Lösungen sind stark standardisiert und bieten einen großen Funktionsumfang. Die Ressourcen der Public Cloud werden je nach Bedürfnissen der Anwender zur Verfügung gestellt und angepasst. Beim Cloud-Anbieter teilen sich mehrere Kunden eine Instanz eines Service, welcher mandantenfähig ist. Aufgrund der Multi-Tenancy-Architektur ist sichergestellt, dass für jeden Kunden eine eigene Datenbank genutzt wird. Das bedeutet, dass kundeneigene Daten nicht übergreifend für verschiedene Kunden zur Verfügung stehen. Die Gefahr eines unbefugten Zugriffs besteht somit nicht.

Die Services der Cloud-Anbieter sind dementsprechend schnell und effizient skalierbar. Sie werden außerdem je nach Nutzen abgerechnet, die Kunden zahlen nur die Leistungen, die sie auch in Anspruch nehmen. Module und Nutzerlizenzen lassen sich in der Regel separat abrechnen – selbst für kurze Laufzeiten. Die Performance der jeweiligen Kundenumgebungen beeinflussen sich nicht gegenseitig. Die Trennung der einzelnen Umgebungen erfolgt durch Hardware, Anwendung und Virtualisierung. Updates werden zentral pro Instanz vom Cloud-Anbieter ausgerollt, alle Tenants dieser Instanz erhalten diese zur selben Zeit. Somit setzen Anwender immer die aktuelle Programmversion ein.

Was ist eine Private Cloud?

Private-Cloud-Lösungen werden in deutschen Unternehmen ebenfalls eingesetzt und waren vor allem in den letzten Jahren populär. Wie die Capgemini Studie „IT-Trends 2020“ aber herausfand, sind es nun vor allem die standardisierten Public-Cloud-Anwendungen, die an Popularität gewinnen. Bei der Private Cloud werden die jeweiligen Cloud-Services nur für die jeweilige Organisation angeboten. Eine Private Cloud wird in einem spezialisierten Rechenzentrum gehostet, der Zugriff über das Internet ist aber nicht ohne Weiteres möglich. Zugreifen können Anwender auf die Private Cloud über ein Firmen-VPN.

Wie bei der Public Cloud lassen sich auch bei der Private Cloud die Anwendungen je nach individuellen Bedürfnissen zusammenstellen. Da eine eigene Instanz für das jeweilige Unternehmen betrieben wird, bestehen zusätzliche Möglichkeiten der Individualisierung. Updates werden in der Regel nach der Public Cloud auf den privaten Instanzen ausgerollt. Starke Individualisierungen können die Updatefähigkeit jedoch einschränken. Die Private Cloud eignet sich generell vor allem für die Unternehmen, die in Bezug auf Datensicherheit und -verarbeitung sehr strenge Vorgaben einhalten müssen.

Vor- und Nachteile der Bezugsmodelle

Beide Bezugsmodelle bringen verschiedene Vor- und Nachteile mit sich. Da sich beide in ihrer Grundtechnik ähneln, stimmen die Vorteile größtenteils miteinander überein.

Zu den Vorteilen der Public Cloud zählen die folgenden Aspekte:

  • Einsparung von Investitionskosten: Da das Hosting in Rechenzentren stattfindet und Unternehmen keine eigene IT-Infrastruktur betreiben müssen, entfallen initiale Investitionskosten. Aufgrund der Tatsache, dass sich verschiedene Mandanten, bei myfactory z.B. ca. 100, eine Instanz teilen, können die Kosten entsprechend verteilt werden. Die Total Cost of Ownership (TCO) sind klar monatlich budgetierbar.
  • Flexibilität: Je nach Anforderungen der Nutzer lassen sich die Module anpassen oder weitere Nutzer dazubuchen bzw. deaktivieren.
  • Keine Kosten für ungenutzte Leistungen: Nutzer bezahlen bei der Public Cloud nur die Services, die sie wirklich nutzen. Die Abrechnung erfolgt nur bei den Leistungen, die tatsächlich in Anspruch genommen worden sind.
  • Sicherheit: Die Public Cloud wird rund um die Uhr von Spezialisten überwacht. Der Sicherheitsstandard ist dementsprechend hoch und oftmals höher als in unternehmensinternen Serverräumen. Anwender profitieren von einer Hochverfügbarkeit.
  • Standard: Das Nutzen einer standardisierten Lösung bringt Vorteile dahingehend, dass die Stabilität der Cloud-Anwendung hundertfach belegt wurde und Problemlösungsstrategien vorhanden sind.

Die Nachteile der Public Cloud sind überschaubar. Wichtig ist, dass Unternehmen darauf achten, dass weitere IT-Lösungen gut in das Public-Cloud-Angebot integriert werden können. Zudem ist es empfehlenswert sicherzustellen, dass die zuständigen Rechenzentren sich in Deutschland befinden, um die entsprechenden Regulierungsvorgaben einzuhalten. Außerhalb der EU ist deren Einhaltung nicht immer gegeben.

Auch die Private Cloud bringt Vorteile mit sich. Die wichtigsten sind die folgenden Aspekte:

  • Bedarfsgerecht: Je nach Bedarf können Services auf individuelle Anforderungen angepasst werden.
  • Compliance Konformität: Eine Private Cloud kann alle Anforderungen an die Compliance erfüllen, Sicherheits- & Zugriffsstandards können analog zum Programmcode individualisiert werden.

Allerdings bringt die Private Cloud auch gewisse Nachteile mit sich. Hierzu zählt vor allem die Tatsache, dass mit ihr höhere Kosten verbunden sind. Zudem benötigt ein VPN eine unternehmensinterne IT mit Wartung und Kapitalbindung. Bereits angesprochen wurde, dass ein Ausrollen von Aktualisierungen bei hohem Individualisierungsgrad aufwendig sein kann. Sind individuelle Anpassungen entwickelt worden, benötigt es u.U. zusätzliche Aufwände, um diese ebenfalls regelmäßig zu aktualisieren.

Welches Bezugsmodell ist das bessere?

Die beiden genannten Cloud-Systeme verfügen über einige gemeinsame Vorteile. Der Unterschied zwischen Public und Private Cloud liegt vor allem darin, auf welche Art der Zugriff auf die entsprechenden Services ablaufen soll und welchen Grad der Individualisierung benötigt wird. Im Vergleich wird deutlich, dass die Public Cloud insbesondere für KMU das Mittel der Wahl darstellt. Dieser Trend wird auch von der Capgemini Studie untermauert. Wer spezifische, individuelle Anforderungen erfüllen muss, hat mit der Private Cloud trotzdem ein Cloud-System zur Auswahl, wodurch nicht auf die Vorteile von Cloud-Technologie verzichtet werden muss.